Startseite NachrichtenTrotz angekündigter Preissenkung: Energie Steiermark und KELAG weiterhin bis zu 356 € teurer als Alternativanbieter

Trotz angekündigter Preissenkung: Energie Steiermark und KELAG weiterhin bis zu 356 € teurer als Alternativanbieter

von Joachim Bacher

Mit 1. Oktober treten Tarifsenkungen bei zwei großen Landesenergieversorgern in Kraft: Die Energie Steiermark senkt ihre Strompreise um 24,8 Prozent, die KELAG um 10 Prozent. Doch trotz dieser Maßnahmen bleiben die neuen Tarife deutlich über dem aktuellen Marktniveau. Wie eine aktuelle Analyse des Online-Wechselportals durchblicker zeigt, können Konsument:innen bei einem Wechsel zu einem Alternativanbieter bis zu 356 Euro jährlich einsparen.

Preisnachlässe relativieren sich bei genauer Betrachtung

„Die angekündigten Preissenkungen mögen zunächst signifikant erscheinen, relativieren sich jedoch im Marktvergleich deutlich“, erklärt durchblicker-Energieexperte Stefan Spiegelhofer. Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden in Villach zahlt für seinen Strom beim günstigsten Alternativanbieter 241 Euro weniger pro Jahr als bei der KELAG – trotz der ab Oktober geltenden Reduktion. In der Steiermark beträgt die Differenz zum günstigsten Anbieter bei gleichem Verbrauch sogar bis zu 356 Euro jährlich. „Wer weiterhin beim Landesversorger bleibt, verzichtet somit auf eine spürbare Entlastung“, so Spiegelhofer.

Verbraucher:innen zahlen, während Landesversorger Rekordgewinne erzielen

Besonders kritisch fällt die Einschätzung im Lichte der aktuellen Gewinnsituation aus: Laut einer Analyse des Momentum Instituts konnte die KELAG im Jahr 2024 ihre Gewinne gegenüber den Vorkrisenjahren um 297 Prozent steigern – ein Spitzenwert unter den Landesenergieversorgern. Auch die Energie Steiermark verbuchte eine Gewinnsteigerung um 167 Prozent.[1][2] „In Zeiten hoher Inflation und steigender Lebenshaltungskosten sind 10 oder 25 Prozent Preisnachlass vergleichsweise wenig. Vor allem, wenn gleichzeitig Rekordgewinne eingefahren werden. Das sorgt derzeit bei vielen Haushalten für Unmut“, so Spiegelhofer.

Wechsel spart und stärkt den Wettbewerb

Ein Anbieterwechsel ist unkompliziert und bietet eine sofort spürbare finanzielle Erleichterung. Über Wechselportale wie durchblicker lassen sich mit wenigen Angaben wie Postleitzahl und Stromverbrauch passende Alternativangebote finden. Die Kündigung beim bisherigen Anbieter übernimmt das Wechselportal. Die Stromversorgung bleibt währenddessen durchgängig gewährleistet. „Ein regelmäßiger Tarifvergleich schützt Haushalte effektiv vor überhöhten Energiekosten, insbesondere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, betont Spiegelhofer. Zudem leistet jeder Wechsel auch einen Beitrag zu mehr Wettbewerb im heimischen Energiemarkt. Denn nur wenn Konsument:innen ihre Optionen aktiv nutzen, geraten überteuerte Anbieter unter Zugzwang. Das stärkt langfristig die Preistransparenz und damit die Position aller Verbraucher:innen.

Quellen
[1] Momentum Institut, 7. August 2025, https://www.momentum-institut.at/publikation/landesenergieversorger-report-erneut-massive-uebergewinne/
[2] ORF Kärnten, 6. August 2025, https://kaernten.orf.at/stories/3316614/

 

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