Startseite Allgemein Kleinwasserkraft: Potenzial von 46 Mio. kWh Ökostrom bleibt in der Steiermark ungenutzt

Kleinwasserkraft: Potenzial von 46 Mio. kWh Ökostrom bleibt in der Steiermark ungenutzt

Seit dem 1. Jänner 2024 schreibt die EU vor, dass Beschleunigungsgebiete für den Ausbau erneuerbarer Energien ausgewiesen werden müssen. Diese müssen bereits ab Mai feststehen. In der Steiermark sind jedoch bisher keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen worden. Kleinwasserkraft Österreich hat nun einen eigenen Vorschlag für den Ausbau im Bundesland präsentiert.

von Joachim Bacher

Aktueller Stand der Kleinwasserkraft in der Steiermark

Die steirische Landesregierung verfolgt das Ziel, bis 2030 40 Prozent des Energiebedarfs aus heimischen, erneuerbaren Quellen zu decken. Momentan erzeugen 700 Kleinwasserkraftwerke in der Steiermark Ökostrom für etwa 565.000 Haushalte. Dennoch bleibt das vorhandene Potenzial weitgehend ungenutzt.

Laut Paul Ablinger, Geschäftsführer von Kleinwasserkraft Österreich, gibt es einen klaren Vorschlag, der aufzeigt, wie viel zusätzliche Energie durch den Ausbau von 108 bestehenden, bisher nicht energetisch genutzten Querbauwerken in der Steiermark gewonnen werden könnte. Selbst bei vorsichtiger Schätzung könnten hier bis zu 46 Millionen Kilowattstunden (kWh) Ökostrom generiert werden – genug für zusätzlich 15.000 Haushalte.

Vorteile und Mehrwert der Kleinwasserkraft

Die Nutzung dieser Ressourcen könnte nicht nur zur Einsparung von Steuergeldern führen, sondern auch gleichzeitig Budgetdruck von Land und Gemeinden nehmen. Ablinger hebt hervor, dass die Durchgängigkeit dieser Querbauwerke zum Stand der Technik gehören sollte, was die Effizienz und Nachhaltigkeit der Projekte erhöht. Eine schnellere Genehmigung der Verfahren wird als notwendig erachtet, um das volle Potenzial der Kleinwasserkraft auszuschöpfen. Die Novelle des steirischen Bau-, Naturschutz- und Raumordnungsgesetzes könnte hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Ablinger fordert eine gesetzliche Vereinfachung des Ausbaus erneuerbarer Energien.

Zusätzlich wird die Kleinwasserkraft als Motor für die Bauwirtschaft angesehen. Die Wertschöpfung bleibt dabei größtenteils in Österreich. Jede zusätzliche Kilowattstunde aus erneuerbaren Quellen trägt zur Senkung der Strompreise bei und entlastet die steirische Wirtschaft. Die steirische Kleinwasserkraft birgt also ein erhebliches Potenzial zur Verbesserung der Energieversorgung und zur Stärkung der regionalen Wirtschaft, das es zu nutzen gilt.

Beitragebild: © Kleinwasserkraft Österreich

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