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In der Messehalle in Graz gab die steirische Landesspitze mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang, Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß und Soziallandesrätin Doris Kampus sowie der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl am Nachmittag des 12. Mai einen Ausblick auf die Zeit nach den Öffnungen ab der kommenden Woche.
Landesspitze präsentiert Konzept für die Öffnung ab 19. Mai
Mit dabei waren außerdem Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger, Ärztekammer-Vizepräsident Dietmar Bayer, Städtebund-Vorsitzender Kurt Wallner, Gemeindebund-Präsident Erwin Dirnberger, Impfkoordinator Michael Koren, Fachabteilungsleiter Harald Eitner (Verantwortlicher für die Test- und Impfstraßen) und Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig.
Erweiterung der Teststationen
Im Zuge der Öffnung von Gastronomie, Hotels, Kulturbetrieben und Sportstätten ab der nächsten Woche ist mit einer erhöhten Nachfrage nach den Testungen zu rechnen, wofür die Steiermark gut gerüstet ist: Die Kapazitäten an den Teststationen werden durch Spurenerweiterungen erhöht. Außerdem wird am 18. und 19.5.2021 die „Lange Nacht des Testens” veranstaltet, wobei die Teststationen in Graz bis 22 Uhr geöffnet sein werden sowie alle anderen Teststandorte im Land bis 20 Uhr zur Verfügung stehen werden. Zusätzlich werden die Teststationen ab der kommenden Woche auch sonntags geöffnet sein – dies bis inklusive 10. Juli jeweils zwischen 8 und 12 Uhr.
Wohnzimmertests als Eintrittstest
Eine neue, zusätzliche Testmöglichkeit stellen die sogenannten „Wohnzimmertests″ dar. Dabei können die Steirerinnen und Steirer in den steirischen Apotheken Testkits und QR-Codes beziehen und dann mittels einer webbasierten Applikation die Durchführung der Selbsttests dokumentieren. Die Bestätigung des negativen Testergebnisses gilt in weiterer Folge für 24 Stunden als Zutrittsberechtigung für Gastronomie, Hotels, Kulturbetriebe und Sportstätten sowie den Dienstleistungsbereich.
Wir freuen uns alle auf die Öffnungsschritte mit 19. Mai. Wir bekommen wieder ein Stück Freiheit zurück in unser Leben, wie wir es gewohnt waren. Wir dürfen aber nicht übermütig werden. Die Zahlen zeigen eine absolute Entspannung, aber es gibt noch keine Entwarnung, die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir müssen daher weiterhin achtsam sein, Abstand halten und auch die Hände desinfizieren. Wir werden diese Woche die 500.000 Marke bei den Impfungen knacken. Insgesamt haben wir rund eine Million impffähige Menschen in der Steiermark. Unser Ziel wird daher sein, dass wir jedenfalls 70 Prozent davon impfen, weil nur damit die angestrebte Herdenimmunität erreicht werden kann. Neben der Impfung der Bevölkerung ist das Testen der zweite Schwerpunkt für ein sicheres Öffnen. Wir haben in der Steiermark bereits 7,1 Millionen Testungen durchgeführt, allein in der vergangenen Woche wurden an den Teststraßen, in den Apotheken, Schulen, Gemeinden und Betrieben 643.916 Testungen durchgeführt. Wir sind zweifellos in der Zielgeraden. Mein großer Dank gilt heute daher allen Steirerinnen und Steirern die mitgemacht haben und damit mitgeholfen haben, die Epidemie zurückzudrängen.
Seit Beginn der Pandemie haben wir gemeinsam vieles gemeistert und zahlreiche Herausforderungen bewältigt. Die Steirerinnen und Steirer haben in den vergangenen Monaten eine unglaubliche Geduld und Disziplin bewiesen, weshalb sich diese Öffnungsschritte alle mehr als verdient haben. Ich freue mich sehr für die betroffenen Branchen und die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach einer schweren Zeit nun endlich wieder ihrer Beschäftigung nachgehen können. Dennoch muss uns allen bewusst sein, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist. Daher bitte ich alle sich auch weiterhin an die Maßnahmen zu halten und vor allem unser hervorragend ausgebautes steirisches Testnetz zu nutzen. Gemeinsam werden wir auch den letzten Schritt gehen, um diese Pandemie endgültig zu besiegen.
Die Öffnungsschritte bedeuten ein erstes Durchatmen und einen Zugewinn an gesellschaftlichem Raum. Vergessen wir dabei nicht, die Maßnahmen auch im Privaten weiterhin anzuwenden: Abstand halten, Hände waschen, und immer wieder testen. Unser Verantwortungsbewusstsein ist gefragt. Die kommende Öffnung baut darauf auf, wie auch auf die erweiterten Testmöglichkeiten und den Fortschritt bei den Impfungen. Mit Geduld und Disziplin werden wir die gesetzten Öffnungsschritte weitergehen. Bitte stehen wir dabei füreinander ein und tragen wir die Maßnahmen mit.
Wir alle freuen uns auf den 19. Mai und die Öffnungen. Wir bekommen ein Stück normales Leben zurück. Erreicht haben wir dieses Ziel, weil wir solidarisch waren. Und Solidarität wird auch weiterhin gefordert sein. Im Sozialbereich stehen wir vor großen Herausforderungen. Verglichen mit April 2019 waren heuer im April 6.600 mehr Menschen in der Steiermark arbeitslos. Das ist ein Plus von 20 Prozent. Vor allem Langzeitarbeitslose, Frauen, ältere Menschen und Jugendliche brauchen unsere Unterstützung, um am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Immer mehr Menschen brauchen Wohnunterstützung, den Kautionsfonds und klopfen bei der Schuldnerberatung an. Ein funktionierendes Sozialsystem ist also wichtiger denn je. Auch wenn es jetzt wieder aufwärts geht, dürfen wir nicht auf jene vergessen, die unsere Hilfe brauchen. Wir lassen niemanden zurück.
Die Corona-Pandemie hat uns nicht nur viel gelehrt, sondern auch viel gezeigt. Die großen Herausforderungen, die es gab und die es noch geben wird, können wir nur gemeinsam lösen. Wir können uns glücklich schätzen, in einem Land wie Österreich zu leben. Die Lösungen zur Bekämpfung der Pandemie liegen am Tisch – mit der Impfung und den Testungen haben wir die Trümpfe in der Hand. Das Testangebot in der Stadt Graz wird daher stark ausgeweitet. Aktuell sind rund 10.000 Testungen am Tag möglich, ab nächster Woche werden es rund 45.000 Testungen am Tag sein. Die neuen Stationen werden über das gesamte Stadtgebiet verteilt, um Menschen eine Testmöglichkeit in unmittelbarer Umgebung bieten zu können.
Das Testangebot der steirischen Apotheken wurde von Beginn an gut angenommen und die Nachfrage wird mit den Öffnungen ab 19. Mai sicherlich noch steigen. Insgesamt machen 164 Apotheken in unserem Land mit und die Erfahrung zeigt uns, dass unser Testangebot gerne von älteren Menschen in Anspruch genommen wird. Auch die gratis Selbsttests werden von uns an die Bevölkerung weitergegeben und in Zukunft auch die gratis Testkits mit QR-Code. Wir bekommen viel Wertschätzung und Dankbarkeit von der Bevölkerung und wir sind froh, einen Beitrag leisten zu können.
Es war der richtige Weg, in der Steiermark auf eine duale Strategie beim Impfen zu setzen und niedergelassene Ärztinnen und Ärzte frühzeitig einzubinden. Nachweislich nehmen mehr Menschen die Impfung bei ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt war und melden sich seltener ab. Ärztinnen und Ärzte waren während der gesamten Corona-Pandemie für Patientinnen und Patienten da. Dennoch haben wir im Bereich der Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner einen Patientenrückgang von rund sechs Prozent verzeichnet, bei Fachärztinnen und -ärzten waren es sogar rund zehn Prozent. Ich appelliere daher an alle Steirerinnen und Steirer: Bitte gehen Sie zum Arzt und nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen wahr.
Aktuell beschäftigen wir uns im Gemeinde- und Städtebund damit, wie in den Gemeinden und Städten die Öffnungsverordnung des Bundes umgesetzt werden kann und was das für alle Beteiligten bedeutet. Wir freuen uns, dass die Steiermark am 19. Mai wieder öffnet. Damit es aber dabeibleibt, braucht es Testungen und Impfungen. Seit einigen Wochen werden kontrollierte Selbsttests in 195 steirischen Gemeinden angeboten. Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Wochen die eine oder andere Gemeinde noch dazu kommen wird. Gemeinsam mit den Testmöglichkeiten in den Apotheken haben wir ein gutes Angebot, das alle Steirerinnen und Steirer nutzen können. Danke an alle für die Bemühungen, die Disziplin und das Verantwortungsbewusstsein der vergangenen Wochen und Monate.