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Warum der Song Contest 2026 eine große Chance für die Steiermark ist
Der Eurovision Song Contest zieht rund 200 Millionen Zuschauer:innen weltweit an. Mit dem Sieg 2025 hat Österreich nun die Aufgabe, einen passenden Veranstaltungsort zu finden. Graz und die Steiermark punkten mit einer guten Infrastruktur und einer internationalen Bekanntheit, die noch ausbaufähig ist – laut Tourismusforscher Oliver Fritz vom WIFO eine perfekte Mischung, um die Region optimal zu präsentieren.
Dieter Hardt-Stremayr, Leiter von GrazTourismus, nennt den ESC in Graz einen „Jackpot“ für den Tourismus. Die enorme Reichweite würde Millionen von Menschen erreichen und den Standort nachhaltig stärken.
Vorteile für Wirtschaft und Tourismus
- Wirtschaftlicher Schub: Rund 30.000 Besucher:innen inklusive Delegationen und Medien würden in der Region für Millionen Euro Umsatz sorgen. Hotels rechnen sogar mit bis zu fünffach höheren Preisen im Mai 2026.
- Touristische Sichtbarkeit: Die sogenannten „Postcards“ vor den Auftritten zeigen Steiermarks Kultur und Landschaft einem weltweiten Publikum.
- Langfristige Effekte: Infrastrukturprojekte und verbesserte Veranstaltungsstätten bleiben auch nach dem Event erhalten.
- Jobmotor: Neue Arbeitsplätze vor allem in Tourismus, Eventmanagement und Dienstleistung entstehen.
- Kultureller Austausch: Internationale Vernetzung stärkt die lokale Kulturszene.
Herausforderungen bei der Austragung in Graz und Umgebung
Trotz der Vorteile fordert die Organisation einen hohen finanziellen und logistischen Aufwand. Schätzungen gehen von Kosten zwischen 25 und 35 Millionen Euro aus – eine Herausforderung für das Budget der Steiermark. Landeshauptmann Mario Kunasek betont die Notwendigkeit genauer Zahlen „für eine seriöse Bewerbung“. Die Unsicherheit über die tatsächlichen Ausgaben ist ein großes Thema.
Logistische Hürden
- Unterkünfte: Mit rund 4.500 Hotelzimmern in Graz reicht das Angebot nicht für alle Besucher:innen. Lösungen mit umliegenden Gemeinden sind nötig.
- Verkehr: Öffentlicher Nahverkehr und Flughafen müssen aufgestockt werden, um den Ansturm zu bewältigen.
- Sicherheitsaufwand: Ein Großevent dieser Größenordnung verlangt umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen.
- Eventorte: Stadthalle Graz bietet zentrale Lage, ist aber klein; das Schwarzl Freizeitzentrum nahe Premstätten bietet mehr Platz, braucht aber Shuttleverkehr; eine temporäre Veranstaltungshalle wäre anpassbar, aber teuer.
Soziale und ökologische Bedenken
- Umweltbelastung: Reisen, Energieverbrauch und Müll erhöhen die CO₂-Bilanz.
- Anwohner:innen: Lärm, Preissteigerungen und temporäre Einschränkungen sorgen für gemischte Reaktionen.
- Verteilung der Vorteile: Kritiker:innen fragen, ob die Gewinne fair bei der Bevölkerung ankommen oder nur Unternehmen profitieren.
Konkurrenz aus anderen österreichischen Städten
Neben Graz bewerben sich auch Wien, Innsbruck, Oberwart und Fürstenfeld um die Austragung. Wien punktet mit Erfahrung durch die Wiener Stadthalle, Innsbruck mit der Olympiahalle. Die kleineren Städte setzen auf ihren Charme und kreative Bewerbungsvideos.
Expertenstimmen zur Austragung in der Steiermark
- Oliver Fritz (WIFO): „Graz bietet ideale Infrastruktur bei internationaler Unbekanntheit – perfekte Voraussetzungen für maximale Werbewirkung.“
- Dieter Hardt-Stremayr (GrazTourismus): „Der ESC wäre ein Tourismus-Jackpot für Graz.“
- Mario Kunasek (Landeshauptmann): „Für eine Bewerbung brauchen wir klare finanzielle Pläne.“
Fazit: Große Chancen – aber auch große Verantwortung
Der Eurovision Song Contest 2026 könnte der Steiermark wichtige Impulse bringen: mehr internationale Sichtbarkeit, wirtschaftliche Impulse und langfristige Infrastrukturverbesserungen. Gleichzeitig darf die Region die hohen Kosten, logistischen Herausforderungen sowie soziale und ökologische Aspekte nicht unterschätzen.
Erfolgreich wird das Projekt nur mit:
- T
ransparenten Finanzplänen
Zusammenarbeit zwischen Gemeinden
Nachhaltiger Planung
K
larem Fokus auf langfristige regionale Entwicklung
In den kommenden Monaten entscheidet sich, ob Graz zum Gastgeber wird. Die Diskussion zeigt bereits jetzt: Der ESC 2026 ist weit mehr als nur ein Musikwettbewerb – er ist ein Prüfstein für die Zukunft der Steiermark als internationale Kulturregion.
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