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„Trücherl“. So nannte man früher die erste Seilbahn auf den Fastenberg. Natürlich handelte es sich dabei noch um keine so schnelle und moderne Einrichtung wie die heutige „Gipfelbahn Hochwurzen“, sondern damit wurde vielmehr Milch transportiert – nämlich von den höhergelegenen Bauernhöfen hinab ins Tal.
Es handelte sich dabei also um eine Materialseilbahn. Doch schon bald erkannten die Menschen, wie praktisch diese Bahn auch für die Personenbeförderung war. Und so ließen sich immer mehr Einheimische, aber auch Gäste – unerlaubter Weise – vom „Trücherl“ hinauf auf den Berg bringen. Darunter auch die ersten Wintersportler, die die Region erkundeten.
Mautstraßen und Lifte ebneten dem Tourismus den Weg
Der nächste Meilenstein in der Geschichte der Planai ist mit den ersten Mautstraßen verbunden. Diese brachten sprichwörtlich den Stein ins Rollen – und natürlich auch die Autos, die fortan hinauf auf den Berg und wieder hinunterrollten. Das große Potenzial des Wintertourismus manifestierte sich immer deutlicher und genau deswegen wurde in den 1970er-Jahren mit den ersten Maßnahmen hierfür gestartet. So kam es am 29. Juli 1970 zunächst zur Gesellschaftsgründung der „Planai Bahn GmbH“ im Schladminger Rathaus. Nur zwei Jahre später – am 21. Dezember 1972 – konnte bereits die erste Planai-Seilbahn in Betrieb genommen werden. Und dies markierte den Anfang einer Erfolgsgeschichte.
Die Alpine Ski WM kommt nach Schladming
- 1979 fusionierte die gegründete GmbH mit der „Hochwurzen Bahn“. Das Ergebnis war die Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH, die in dieser Form noch heute besteht.
- Nur drei Jahre später, im Jahre 1982, rückte Schladming erstmals in den Mittelpunkt des medialen und sportlichen Interesses – und zwar weit über die österreichischen Grenzen hinaus. Der Grund: Die Alpine Ski WM machte hier Station, wodurch sich die Region einen Namen machen konnte.
- In den 1990er-Jahren schlug sodann die Stunde des Nightrace – 1996 wurde dieser erstmals in Schladming ausgetragen und ist mittlerweile zu einer gefragten Veranstaltung geworden, die sich jährlich 50.000 Besucher nicht entgehen lassen.
- 1998 wurde schließlich mit der 4-Berge-Skischaukel die einmalige Verbindung zwischen Hauser Kaibling, Planai, Hochwurzen und Reiteralm geschaffen.
Ski amadé wird geboren
Die 2000er-Jahre starteten sogleich mit der nächsten Sensation: 2001 schlossen sich 23 Seilbahngesellschaften zusammen – mit dem Ziel, Besuchern ein einmaliges Skierlebnis zu bieten. Der größte österreichische Tarifverbund „Ski amadé“ war geboren. Es handelt sich dabei um das breiteste Alpin-Angebot Europas und das zweitgrößte der Welt.
Internationale Ski-Stars zu Gast in Schladming
In den letzten Jahren war Schladming immer wieder Anziehungspunkt für internationale Ski-Stars.
So fand hier 2012 das Ski-Weltcupfinale statt, sowie 2013 die FIS Alpine Ski WM. Und dazwischen wurde ordentlich ausgebaut: 2008 fiel der Startschuss für das Parkhaus, das 2011 zum „WM-Park Planai“ erweitert wurde und heute eine Tiefgarage mit 400 Parkplätzen sowie weitere Nutzflächen umfasst.
Der Planet Planai, die Talstation der Planai-Seilbahn, mit seiner einzigartigen Architektur besteht in seiner jetzigen Form wiederum seit 2010 und beinhaltet unter anderem einen Infopoint, einen Shop, eine Skischule, ein Skidepot, ein Café oder eine Bar. In den letzten zehn Jahren kamen zudem die 10er-Gondelbahn „Gipfelbahn Hochwurzen“, die 8er-Burgstallalmbahn, der Schrägaufzug Hopsi-Express, die Planai 10er-Hauptseilbahn und die 8er-Lärchkogelbahn Planai hinzu. Im September 2022 wurde darüber hinaus die Dachfläche der Hauptseilbahn-Talstation mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Neben dem Nightrace am 24. Jänner 2023 finden diesen Winter auch zwei Rennen der Skibergsteiger in Schladming statt.
Tourismusgebiet und Wirtschaftsmotor
Heute hält der Aufschwung, der nunmehr vor mehr als 50 Jahren seinen Anfang nahm, also nach wie vor an. Und führte letztendlich dazu, dass die Planai zu einem der beliebtesten Wintersport-Ziele Österreichs zählt. Vor allem Großveranstaltungen wie Meisterschaften oder der Nightrace rückten und rücken die Region auch immer wieder in den internationalen Fokus.
Die Planai-Bahnen können damit zurecht als Wirtschaftsmotor der Region bezeichnet werden, der Besucher aus nah und fern anlockt, sowie die Betten der Hotels und die Sitzplätze der Restaurants und Hütten füllt. Mittlerweile steuern Gäste das Gebiet nicht mehr nur im Winter zum Skifahren, Snowboarden, Wandern & Co. an, sondern lernen die alpine Region auch im Sommer immer mehr zu schätzen. Dementsprechend wurde und wird auch das Angebot dahingehend stetig erweitert. So können sich Sportbegeisterte heute etwa im Bikepark Schladming austoben, mit dem Mountain GoKart den Berg hinuntersausen, wandernd die Berge erkunden oder mit der ganzen Familie im Hopsiland Zeit verbringen.
Wintersaison steht vor der Tür
Nichtsdestotrotz gilt die Planai trotzdem vordergründig immer noch als das Wintersportgebiet schlechthin und viele fiebern der kommenden Skisaison in Schladming bereits seit Wochen entgegen. Sobald es die Schneelage zulässt, gehen die Bahnen der Planai wieder in Betrieb, für jene der Hochwurzen wurde der 7. Dezember ins Auge gefasst. Den Skipass können sich Pistenakrobaten hingegen schon jederzeit besorgen – und profitieren so mitunter vom „Ski amadé-Online-Frühbücher-Bonus“.
Wer möchte, kann sich auch eine Vielfahrerkarte sichern. Am Eröffnungswochenende vom 8. bis 11. Dezember erwarten Gäste zudem vier Hüttenkonzerte auf allen Skibergen der 4-Berge-Skischaukel.